Kurz & Klar – was mich bewegt und was ich vorhabe

Einen wirklich „typischen“ Alltag gibt es in meinem Beruf nicht – als pädagogischer Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung sind jeder Tag und jede Situation anders. Es gibt neue Fallanfragen, akute Herausforderungen oder Momente in unseren Einrichtungen, in denen besonnenes und klares Handeln gefragt ist.

Aber der Kern meiner Arbeit ist immer derselbe: Mitarbeiter stärken. Ich will, dass mein Team spürt, dass ich hinter ihm stehe – mit Vertrauen, Rückhalt und einem offenen Ohr. In Teamgesprächen, Coachings und im direkten Kontakt geht es mir darum, dass unsere Mitarbeitenden mit guter Haltung, innerer Klarheit und professioneller Stärke für die Kinder, Jugendlichen und Familien da sein können. Das gelingt nur, wenn man es auch selbst vorlebt.

Mein Tag beginnt meist gegen 7 Uhr – mir ist es wichtig, unsere Kinder zuhause wertschätzend und motivierend in den Tag zu schicken. Danach gönne ich mir mit meiner Frau einen kurzen Espresso – wir nutzen die Zeit, um uns über den Tag auszutauschen. Danach bin ich unterwegs – beruflich, politisch, menschlich – und komme meistens erst abends zurück nach Hause.

Wenn es gut läuft, schaffe ich eine Mittagspause oder das Abendessen mit der Familie.
Im Auto bin ich fast immer in Gesprächen – natürlich mit Freisprecheinrichtung: mit Kolleg*innen, mit politischen Weggefährten oder mit meiner Familie. Irgendetwas ist immer.

Es gibt übrigens ein paar kleine Rituale, die mich durch den Tag begleiten – die bleiben mein Geheimnis. Nur so viel: Sie helfen mir dabei, mich immer wieder an meine Werte zu erinnern.

Um abzuschalten, arbeite ich gern im Garten – das erdet mich. Oder ich gehe mit meiner Frau in die Sauna, um bewusst zur Ruhe zu kommen. Zeit mit der Familie ist mir heilig – besonders an den Wochenenden, wo wir viel gemeinsam im Garten sind oder einfach zusammen essen.

Mir ist es wichtig, dass wir als Familie am Tisch zusammenkommen – mit Zeit, Gesprächen und ohne Hektik. Sonntags bin meistens ich derjenige, der das Frühstück vorbereitet – inklusive frischer Waffeln für alle.

Wenn es der Alltag zulässt, spiele ich gerne wieder Wasserball, lese oder genieße einfach die Stille.
Aber um ganz ehrlich zu sein: Ich liebe es, Probleme zu lösen, Fragestellungen zu durchdenken und Menschen zu helfen. Deshalb habe ich oft das Gefühl, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – und das ist ein großes Geschenk.

Führung bedeutet für mich in erster Linie: Verantwortung übernehmen wollen.
Menschen Sicherheit geben, sie fördern, motivieren und wertschätzen – das ist der Kern. Führung heißt auch, Entscheidungen treffen zu wollen, sie gut abzuwägen und dabei immer wieder zu fragen: Was ist jetzt die bestmögliche Entscheidung – und wie nehme ich die Menschen dabei mit?

Ich glaube fest daran: Pacing und Leading gehören untrennbar zusammen. Wer führen will, muss erst einmal in Beziehung gehen – also verstehen, wo die anderen stehen. Und wenn es hakt, frage ich nicht zuerst: Was machen die anderen falsch?, sondern: Wo habe ich meinen Anteil? Wo habe ich jemanden verloren?

Führung heißt für mich auch, Fehlerkultur zu leben – und das bedeutet, selbst für die eigenen Fehler einzustehen und anderen das ebenso zuzugestehen. Wer wertschätzend und gleichzeitig kritisch mit sich selbst umgeht, schafft Vertrauen und Entwicklung.
Führung heißt außerdem, Ziele zu haben – und Menschen dafür zu begeistern, sie mitzugehen. Auch dann, wenn es unbequem wird. Denn gute Führung macht Mut – und öffnet Räume, in denen Menschen über sich hinauswachsen können.

Die Grundwerte meiner Partei, der SPD – soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Chancengleichheit – sind für mich eine wichtige Grundlage. Aber ein guter Demokrat – und vor allem ein Oberbürgermeister – muss verbinden, einen und kompromissfähig sein.

Ich würde für mich in Anspruch nehmen, genau das zu leben: zuhören, vermitteln, ausgleichen, wo es notwendig ist. Was ich dabei nicht aufgebe, sind mein Kompass und meine Grundwerte. Denn Haltung bedeutet für mich, auch im Kompromiss klar zu bleiben, ohne andere kleinzumachen.

Ein Oberbürgermeister ist für alle Menschen in dieser Stadt da – unabhängig von Parteibuch oder Meinung. Und genau das will ich sein.